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Die Jagd,

ein Thema, das polarisiert. Ein Tun, die oftmals viel zu wenig in all seinen Facetten überhaupt bekannt ist. Viele Menschen lehnen das Töten von Tieren ab. Fleisch als Nahrungsmittel aus dem Supermarkt hat keinen Bezug mehr zum Lebewesen Tier. Fleischkonsum ja, Tiere töten nein - das geht nicht! Wer Fleisch essen will, muss den Tod eines Tieres in Kauf nehmen. Jägern ist Jagd Passion und Leidenschaft, kein bloßes Hobby. Das Jagen ist tief in unser aller Innerstem verwurzelt. So wie die Fuchswelpen in der Sonne vor dem Bau spielerisch beim Toben ihre Sinne und Reflexe schärfen und sich so Fertigkeiten für die überlebenswichtige spätere Jagd aneigenen, so mag auch bei Kleinkindern beim Spielen der Drang zum Fangen und Weglaufen Ausdruck ur-menschlichen Jagdinstinks sein.

Heute jagen viele Menschen nach materiellem Gewinn, Erfolg, Anerkennung, Karriere usw. Dem Jagen im grünen Loden mit dem Gewehr frühmorgens im Wald wird leider häufig mit Unverständnis und fehlender Sachkenntnis begegnet. Seit Urzeiten diente und dient das Jagen dem Grundbedürfnis Nahrungserwerb und sicherte das Überleben. Der Mensch mit Eckzähnen und Gallenblase ist evolutionsbiologisch übrigens ein "Allesfresser". Tierisches Eiweiß ist wertvoll. Jagd sichert seit Generationen die Versorgung mit wertvollem Fleisch, wurde nicht infrage gestellt und alte Stillleben zeigen die Bedeutung von Wild in der Küche.

Immer mehr Menschen lehnen Massentierhaltung, industrielle Fleischproduktion, Legebatterien usw. aus gutem Grund ab und verzehren weniger Fleisch. Dies ist eine nachvollziehbare, bewußte und im Grundsatz richtige  Lebenseinstellung. Der Verbraucher kann über das Portemonnaie abstimmen: Hochqualitatives Biofleisch kann nun einmal nicht sehr preisgünstig sein. Wo Überfluß herrscht und nicht das Überleben selbst infrage steht, da leistet sich der Mensch den Luxus, ethische und lebenphilosophische Gedanken über die Ernährung zu erheben. Kritische Erwägungen zur Ernährung korrelieren auch mit sozialem Status und folgen Moden. Wer gänzlich auf Fleischkonsum verzichten möchte, der darf das selbstverständlich umsetzen. Dies sollte die Gesellschaft respektieren und Vegetariersein ist inzwischen konsensfähig und "in". Demjenigen, der sich zur Jagd bekennt, weht zunehmend eisiger Wind ins Gesicht. Oft spielen Heuchelei und Selbstbetrug eine Rolle: Wer mit dem SUV zum Bio Supermarkt in der Stadt fährt und sich dort Hirschfilet aus Neuseeland kauft, der beruhigt in erster Linie sein Gewissen. Für die Umwelt und das Tierwohl täte er mehr durch den Erwerb heimischen, ökologisch einwandfreien Wildbrets von Jägern, Förstern oder auf dem Wochenmarkt. 

Jagd zum Zwecke der Nahrungsgewinnung ist viel zu wenig bekannt.  Das Töten eines Wirbeltieres ist gesetzlich nur "mit vernünftigem Grund" erlaubt. Dazu gehört z.B. Wildbret- und Pelzgewinnung. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat (§ 4 Abs. 1 Satz 3 TierSchG) - das sind auch die Jäger. Viele Jäger ernähren sich ebenfalls vegetarisch-gesund und verzichten bis auf Wildbret auf Fleisch. Sie sind "Rehgetarier".

Überhaupt ist die Jagd heute -zu recht- erheblich gesetzlich geregelt: Die Jagdbehörden legen für jedes Gebiet genau fest, wieviele und welche Tiere erlegt werden dürfen und MÜSSEN, welche Altersklassen und Geschlechterverteilung dabei einzuhalten ist usw. Die Trophäen müssen auf einer Hegeschau gezweit werden. Wer dies nicht macht, bei dem werden ggf. behördliche Zwangsabschüsse durchgeführt. Zu hohe Wildbestände bewirken Konkurrenzdruck und Stress, Schäden in Forst und Landwirtschaft, Krankheiten und Verkehrsunfälle. Landwirtschaftliche Schäden muss übrigens immer der jeweils zuständige Jäger ersetzen!

Die Umsetzung der jagdgesetzlichen Vorgaben geschieht im Einklang mit den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege (vgl. § 1 NNatSchG). Das Ziel der gesetzlichen Vorgaben (vgl. § 1 (2) BJagdG sowie § 3 NJagdG) beinhaltet den Erhalt eines Artenreichtums als Teil des Naturhaushaltes. Dabei ist vom Gesetzgeber festgelegt, daß das biologische Gleichgewicht weder durch übermäßige Nachstellung noch durch übermäßige Hege gestört wird und ein artenreicher, gesunder Tierbestand erhalten bleibt. Darin eingeschlossen ist auch die Pflege und Sicherung der Lebengrundlagen des Wildes in seinem jeweiligen Lebensraum.

Jäger sind verpflichtet, Unfallwild zu "entsorgen" und landwirtschaftliche Schäden zu ersetzen. Jagd ist Hege und angewandter Biotop-, Tier- und Naturschutz. Sie nützt der ganzen Gesellschaft! Jäger kümmern sich bei weitem nicht nur um jagdbare Tiere und "züchten und füttern" diese gar. Nein, Insekten, Fledermäuse, seltene Singvögel profitieren genauso vom ehrenamtlichen Einsatz der vielen tausend Jägerinnen und Jäger wie Hünervögel (Wachtel, Rebhuhn - auch wenn diese nicht mehr bejagt werden), Greifvögel, Wildkatze (dazu mehr unter "weiterführende links") und andere.

Jäger kümmern sich mit Sachverstand um die Natur "vor der Haustür". Ein großes Problem unserer vielfältigen Flora und Fauna ist nicht der Jäger, sondern vielfach die intensive Landwirtschaft. Riesige Erntemaschinen arbeiten nachts mit Scheinwerfer und zerhacken Kleintiere, Rehkitze und zerstören Gelege. Pestizide vernichten Insekten, die wichtigste Nahrung von Fasan & Co. Die meisten Landesjagdvereine sind übrigens als Tierschutzorganisation anerkannt! Bei allen Bestrebungen zum Wohle der Tiere und Pflanzen sollten Jäger und Landwirte unbedingt Hand in Hand arbeiten! Dann sehen wir hoffentlich wieder blühende Landschaften.

Damit eine biodiverse Natur mit reichhaltigen Lebensformen auch in der Kulturlandschaft für die kommenden Generationen  fortbestehen kann!