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Das Erlegen eines Tieres ist ein Teil der Jagd. Nicht irgendein Hirsch darf irgendwo geschossen werden, sondern im behördlichen Abschussplan ist genau das Geschlecht, Alter und Jagdgebiet vorgeschrieben. Daher sind häufig sehr viele Anläufe bis zur erfolgreichen Jagd notwendig. An diese schönen und auch anstrengenden Stunden im Revier erinnert den Jäger häufig eine Trophäe, wenn er dies wünscht und Zeit und Geld in die Herrichtung investieren möchte. Dazu zählen Geweih (Hirsch) und Gehörn (Reh), Schnecke (Muffel), Krucke (Gams) oder die Waffen (Keiler). Auch bestimmte Federn, Haare aus dem Rückenfell (Gams und Wildschwein) oder sogar ein Präparat (z.B. ausgestopfter Fuchs) stellen für Viele eine bleibende Erinnerung an ganz besondere Erlebnisse dar. Natürlich kann man ein Geweih auch wegwerfen oder zu Hirschhorn-Knöpfen verarbeiten. Aber es macht eben auch als Wandschmuck etwas her - warum auch nicht? In der Vorweihnachtszeit stört sich auch niemand an dem kommerziellen Geweih-Kult an jeder Ecke.

Ein Extrem sind Jäger, die besonders starke Trophäen erbeuten wollen. Dafür gibt es Bewertungssysteme und sogar Medaillen. Solche Rekordjäger und "Schiesser" sind in Jägerkreisen nicht gern gesehen. Auf der anderen Seite gibt es auch Fleischjäger, die nur für die Kühltruhe jagen und sich gar nichts aus "Knochen an der Wand" machen. Wie so häufig liegt die goldene Mitte wohl irgendwo dazwischen.

Kritiker sprechen immer wieder von einer "Lust am Töten". Das ist definitiv völliger Unsinn, wenn nicht gar eine Unverschämtheit! Ein Jäger geht mit seiner Entscheidung, ein Tier zu töten verantwortungsvoll und gewissenhaft um und erweist ihm Respekt (sie Abschnitt "Traditionen"). Lust oder Spaß macht das bestimmt nicht, eher empfindet der Jäger eine tiefe innere Ruhe und Zufriedenheit.

Oft sind bestimmte Tiere jahrelang in einem Revier bekannt und werden dann recht genau im Höchstalter geschossen. Bei Rehen sind 6 Jahre schon relativ alt, bei Hirschen 12. Eine solche Trophäe stellt etwas Besonderes dar, besonders wenn die entsprechenden Abwurfstangen der Vorjahre gefunden wurden. Denn Hirsch und Reh verlieren jährlich das komplette Geweih und es wächst jedesmal wieder ganz von Neuem. Eine solche Abwurfstange findet sich unter "Bilder" unten rechts. Die Tierpopulation sollte eine möglichst natürliche Altersstruktur aufweisen und dies muss beim Jagen berücksichtigt werden. Wer immer gleich den jungen Hirsch mit dem großen Geweih erlegt, der hat bald keine erfahrenen, alten Hirsche mehr im Wald und zerstört das Sozialgefüge der Tiere. Auch das "Leittier" sollte daher nicht erlegt werden). 

Viele Jäger beschriften ihre Trophäenbrettchen aufwendig und sorgfältig mit genauen Angaben zu Jagd, Wetter, Zeit, Umständen , Revierteil, Kaliber und können sich so später wieder an die intensiven Momente, an die Mühen und die Freude erinnern.

In vielen Regionen MÜSSEN die Trophäen von Reh, Hirsch usw. sogar zwangsweise auf Hegeschauen im Frühjahr öffentlich vorgezeigt werden, um überprüfen zu können, ob Jäger sich an die Abschussvorgaben halten und nicht zu wenig erlegen. 

 

Alle erbeuteten Tiere werden jährlich gemeldet, damit die Behörde den Wildbestand berechnen und neue Abschussvorgaben erteilen  kann. Diese Veranstaltungen haben also nichts mit "Trophäenkult" zu tun. Dort werden auch Medaillen vergeben für gute, waidgerecht Abschüsse in der korrekten Altersklasse. Und bei "falschen" Abschüssen wird mit Kritik nicht gespart.

Ein überfahrenes Reh wird meist dem Abschussplan zugerechnet und ein Jäger darf in diesem Jahr dann eines weniger erlegen. Dies wird er in der Regel auch einhalten, um nicht über kurz oder lang seinen Rehbestand auszurotten. 

Der Jäger ist zuständig für das "Aufräumen" nach Wildunfällen und muss rund um die Uhr auch z.B. für Fangschüsse bei verletzen Tieren an der Straße bereit stehen. Das Fleisch von solchem "Fallwild" ist leider meist nicht mehr zu verwerten. Ich selbst behalte die Gehörne überfahrener Rehböcke, obwohl die Geschichten dazu ja nichts mit der Jagd an sich zu tun haben. Aber solch ein Reh war eben auch Teil unserer Hegebemühungen.